SAP Integrationstests ohne Ausfallrisiken? Klingt zu schön, um wahr zu sein? Ist aber definitiv realisierbar. Und warum machen es dann nicht alle so?
Wahrscheinlich, weil sich noch nicht so viele über das richtige Orchestrieren der zur Verfügung stehenden Tools Gedanken gemacht haben.
Die hier aufgezeigte Lösung funktioniert seit mehreren Jahren ganz hervorragend, weil alle Beteiligten mit minimalem Aufwand zu sehr guten Ergebnissen kommen.
Der Datensalat 🥗
Ich beziehe mich wieder auf die mehr als 2.000 Prozesse, die ich im letzten Beitrag DAS TAGESGESCHÄFT IM GRIFF BEHALTEN: WIE MITARBEITER TROTZDEM ZEIT FÜR DEN SAP INTEGRATIONSTEST FINDEN🕒 genannt habe.
Nehmen wir einmal an, das diese Daten nun als Entscheidungssgrundlage für folgenden Agendapunkt im das SteerCo aufbereitet werden sollen:
Gehen wir auf Basis der aktuellen Datenlage live oder nicht?
Um das wirklich beurteilungssicher vorbereiten zu können, müssen die Daten topaktuell sein und entsprechende KPIs ausweisen.
Ein Fest für Excel 🎉
Ich bin wirklich ein begeisterter Excel-Anwender, und 2.000 Datensätze als Entscheidungsgrundlage vorzubereiten, ist kein Hexenwerk. Am besten noch ein dynamisches Excel-Diagramm, so das situativ auf Fragen im SteerCo eingegangen werden kann.
Damit die Aufbereitung auch die richtige Aussagekraft hat, müssen die Testtickets einen der folgenden Status ausweisen:
- Offen
- In Arbeit
- Fehler gefunden
- Erledigt
Was für eine tolle Aufgabe! Her damit, mache ich sofort. Aber wie lange kann ich das Ergebnis verwenden, wenn die 150 Mitarbeiter weiter testen und sich laufend der Status in den Tickets ändern kann? Wenn die Datengrundlage für Excel als Download zur Verfügung gestellt werden kann, geht das natürlich.
Aber Excel als Lösung für das Reporting hat bei unseren SAP Integrationstests ehrlicherweise ausgedient. Zu viele manuelle Anpassungen sind notwendig, um die Daten wirklich aktuell zu halten.
Welchen Beziehungsstatus hat Ihr Testticket? ❤️
Auch hier wieder ein kleiner Einblick aus dem besagten Projekt. Neben dem Erheben der Prozesse war ich auch dafür verantwortlich, alle Tickets bis zum Ende des jeweiligen SAP Integrationstests in fünf Landesgesellschaften in den Status Erledigt zu überführen.
Insgesamt wurden in dem Projekt drei Integrationstests und ein User Acceptance Test (UAT) durchgeführt. Hier die einzelnen Phasen etwas näher beleuchtet:
Start des Integrationstests – Völlige Entspannung🏝️
In dieser Phase sind noch alle sehr entspannt, und im Reporting wird lediglich darauf geachtet, dass sich eine ausreichende Zahl an Testtickets im Status In Arbeit befindet. Es reicht, wenn das Gefühl vermittelt wird, das in ausreichendem Maße mit dem Testen begonnen wurde.
Nach der Hälfte der Zeit: Der Druck steigt ⏳
Zwei Wochen vor dem Ende des SAP Integrationstests kommen wir in die heiße Phase. Die Tickets im Status Offen werden jetzt zur Herausforderung. Auch die Tickets im Status Fehler gefunden bekommen im Reporting jetzt mehr Beachtung. Es kommen dann gezielte Fragen zu den Fehler gefunden Tickets:
- Wie viele kritische Fehler gibt es?
- Sind diese Go-live verhindernd?
Zum Ende des SAP Integrationstests: Ich ruf’ sie an, 2.000 Tickets ☎️
Die letzte Woche ist die Crunch Time. Die noch offenen Tickets müssen nun endlich in den Status In Arbeit gebracht werden. Elektronische Aufforderungen, beispielsweise in Form von E-Mails, greifen hier nicht mehr. Den Hörer in die Hand nehmen ist hier das Gebot der Stunde. Die Tester und ich hatten in dieser Woche, sagen wir mal, eine sehr enge Beziehung. Aber am Ende mit dem gewünschten Erfolg. Im UAT wurden alle Tickets zu 100% getestet und auf den Status Erledigt gesetzt.
Hand-in-Hand 🤝
Bei der Fülle von Interaktionen dürfte deutlich geworden sein, dass Excel nicht das Tool der Wahl ist. Hier funktioniert nur der kollaborative Ansatz über ein cloudbasiertes Tool. Gerade die Interaktion zwischen den Testern und der IT wird damit so wunderbar gelöst, dass es wirklich ein Traum ist.
Wie zu Beginn geschrieben, funktioniert die hier aufgezeigte Lösung seit mehreren Jahren ganz hervorragend. Und ich denke, das dürfte jetzt auch klar geworden sein. Wenn man mehr als 2.000 Prozesse in den Status Erledigt bringt und die Prozesse vollumfänglich erhoben wurden, dann ist die Entscheidung für einen Go-live kein Bauchgefühl mehr, sondern beruht auf einer echten Faktenlage.
Im nächsten Beitrag schauen wir uns dann an, wie das ideale Testticket aussieht. 🎟️
Haben Sie ähnliche Erfahrungen gemacht? Lassen Sie es uns wissen!
Oder sind sie schon mittendrin? Dann ist dieser Blogartikel genau das richtige für sie
Herzliche Grüße
Ihr Süntke Remmers
